Laberweinting/Regensburg
(aha). Einen besonderen musikalischen Genuss erlebten die zahlreichen
Zuhörer, die kürzlich aus dem gesamten Gemeindebereich von Laberweinting
und darüber hinaus in den Konzertsaal der Kirchenmusikhochschule
Regensburg zum Diplomabschlusskonzert von Anna Roider gekommen waren. In
zwei Bussen und einer Reihe von Privatfahrzeugen waren sie angereist, um
der jungen Sängerin, die in der Region sehr erfolgreich einige Chöre
leitet und außerdem in einer Musikschule tätig ist, entsprechende
Unterstützung zu gewähren.
Für dieses
Diplomabschlusskonzert hatte die Sängerin eine Anzahl von Gesangsstücken
aus verschiedenen Musikepochen und –richtungen vorzuschlagen. Die
Bewertungskommission wählte daraus dann die Titel aus, die Anna Roider
im Konzert, aufgeteilt in vier Blöcke, vorzutragen hatte. Der erste
Konzertabschnitt beinhaltete „The Mermaid’s Song“ von Joseph Haydn, „Das
Land, wo die Zitronen blühen“ (aus Mignon) von Ludwig van Beethoven und
dazu als Kontrast „Aus Liebe will mein Heiland sterben“, ein Stück aus
der Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach. Allein schon die
Verschiedenheit der einzelnen Werke erforderte von der Sängerin eine
große gesangliche Breite, die sie aber hervorragend meisterte.

Im zweiten
Konzertteil standen zunächst zwei Lieder von Felix
Mendelssohn-Bartholdy auf dem Programm: „Winterlied“ und „Das Schifflein“.
Als weitere folgten „Suleika“ von Franz Schubert und „Villanelle“ aus
„Sommernächte“ von Hector Berlioz, bei der Anna Roider Text und Melodie
in wunderbaren Einklang brachte. Wieder ganz andere gesangliche
Anforderungen stellten die Lieder des dritten Konzertabschnitts.
„Allerseelen“ von Richard Strauß, „Das irdische Leben“ von Gustav Mahler
und „Night“ des belgischen Komponisten Flor Peeters waren dessen Titel.
Den
Schlussteil des Diplomabschlusskonzertes leiteten das Rezitativ und die
Arie der Gräfin „Dove sono i bei momenti“ aus „Le nozze di Figaro“ (Die
Hochzeit des Figaro) von Wolfgang Amadeus Mozart ein, wobei die Sängerin
hierzu eine kleine szenischen Darstellung bot. „Höre Israel“ aus dem
Oratorium „Elias“ von Mendelssohn-Bartholdy bedeutete einen Sprung in
eine ganz andere musikalische Stilrichtung, der Anna Roider aber bestens
gelang. In „I dreamed a dream“ aus dem Musical „Les Misérables“ –
ebenfalls als Szene präsentiert – brachte die Sängerin hervorragend die
Verzweiflung und die Not der unehelichen Mutter Fantine über die
Kündigung ihres Arbeitsplatzes zum Ausdruck.
Besonders
bemerkenswert war neben der großartigen gesanglichen Leistung von Anna
Roider auch die Tatsache, dass sie nicht nur die deutschen Lieder,
sondern auch die in englischer, französischer und in italienischer
Sprache ohne Textblatt einwandfrei bewältigte. Die Zuhörer quittierten
ihren Konzertauftritt, den Angela Mayer (Klavier),
Sabrina
Kellhuber (Querflöte) und Daniel Obtmeier (Orgel) jeweils sehr
einfühlsam begleiteten, mit „Standing Ovations“. Diese hatte sich Anna
Roider auch wahrlich verdient.

 |