2. Starkbierfest


Von Trump bis zur Mengenlehre
Christian Dobmeier berichtete beim Starkbierfest


Ein gemeinsames Prost mit Sepp Wirth, Musiker Stefan Ebert, Fastenprediger Christian Dobmeier, Vertriebsleiter Hans Artmann und Bürgermeister Hans Grau

Beim Starkbierfest im Gasthaus Wirth in Weichs wurden alle drei Gasträume genutzt.

Stefan Ebert unterhielt die Gäste musikalisch mit bayrischer Unterhaltungsmusik. Als Festredner berichtete Christian Dobmeier über so manche Anekdote.
Der Fastenprediger begrüßte zunächst die Gäste und erzählte sogleich von einer Feuerwehr-Großübung im Bachlertal. Die Feuerwehr Greilsberg war bereits vor der Alarmierung unterwegs, weil sie die schnellste Reaktionszeit erreichen wollten. Den Brexit von Großbritannien kommentierte er: "Meine Damen und Herren, Menschen, die das ganze Jahr auf der falschen Straßenseite fahren, haben in der EU nichts zu suchen." Anhand eines Fallbeispiels erläuterte er die Einfachheit und Deutlichkeit der bayerischen Sprache. Wobei er zunächst die hochdeutsche Version vorstellte: "Der Vertriebsbeauftragte der Brauerei ARCO Moos konnte feststellen, wie hoch die Leistungsbereitschaft der Thürnthenninger ist, wenn es um den Genuss von bayerischem Bier geht!" auf Bayrisch: "Da Hausierer vom ARCO Moos hod gseng, wia de Thünthenninger sauffa kinnand!"

Natürlich durfte Donald Trump bei den Ausführungen nicht fehlen. Bereits im Wahlkampf hatte der amerikanische Präsident gegen die Mexikaner geschimpft und den Illegalen Arbeitern in den USA gedroht. Als dann festgestellt wurde, dass er selber mexikanische Arbeitnehmer illegal beschäftigt wurde er leiser. Der Fastenprediger kommentierte dies mit "Tja, so ist das Leben – erst denken, dann reden."

Die Abrechnungspraktiken der Städte monierte er mit "Meine Damen und Herren, die größeren bayerischen Städte befinden sich in einem medialen Wettstreit. Jede Stadt möchte momentan die größten Schlagzeilen liefern. In Ingolstadt hat man Probleme mit der Kostenabrechnung im Krankenhaus. Nürnberg hat den Faschingsprinzen wegen Drogendelikten eingesperrt. Da hat Regensburg knallhart gekontert und den Bürgermeister hinter Gitter gesetzt. Damit belegt Regensburg weiterhin Platz eins in der bayerischen Schlagzeilen–Liste. Liebe Amigos -Herzliche Gratulation."


Christian Dobmeier bei seinem abwechslungsreichen und unterhaltsamen Vortrag

In einer großen deutschen Zeitung mit vier Buchstaben war in einem Bericht zu lesen "...Hofkirchen nahe München" - Dazu Dobmeier: "I hob scho gwist, dass de Bachler Hund san, aber dass jetzt ano geografische Entfernung ändern kinand – des is mir nei - und wens amoi hoast - München bei Hofkirchen, dann habts es gschafft"

Bereits im Vorfeld beantwortete er eine oft gestellte Frage: " Ja, ich habe ihn dabei!" - gemeint war der Jahresbericht 2016. Schon ein Jahr zuvor hatte er aus dem Jahresbericht 2015 zitiert. Im Jahresbericht 2016 war der neue Standort eines Feuerwehrautos nicht richtig angegeben. Anhand der Bauanträge 2016 erklärte der Redner die Mengenlehre. Nach seinen Worten ist Mengenlehre sehr wichtig, weil man die Zusammenhänge schnell überblicken kann und es aus diesem Grund wichtig ist, die Mengenlehre zu beherrschen. Die Gesamtzahl der Bauanträge war 29. Also ist die Gesamtmenge aller Bauanträge 29. Die Bauanträge der einzelnen Orte sind dann die Teilmengen. "So hat Habelsbach 2 Bauanträge eingereicht, dies ist also eine Teilmenge mit zwei, Haimelkofen hat 3 Bauanträge eingereicht, dies ist also eine Teilmenge von 3 - aber wie muss man dann die 110 Bauanträge von Laberweinting einordnen?"

Dem Begriff „Steckerlbruderschaft“ wird im Übrigen eine völlig neue Bedeutung zu gesprochen. „Steckerlbruderschaft“ ist eine Gruppe von Männern, die mit Walking-Stöcken durch die Landschaft ziehen. Dabei steht die Gesundheit im Vordergrund. Gaststätten als Ausflugsziele sind zwar weiterhin beliebt, aber es wird nicht wie früher a Maß und no a Maß konsumiert, man trinkt an Espresso oder a Kaffeetscherl.
Alle Hände voll zu tun hatte Gastwirt Sepp Wirth hinter der Theke

Eine sehr honorige Episode war "Da Wirt war krank" und die Zuhörerinnen und Zuhörer waren voller Mitleid. Der Wirt war krank, und er hatte die Männer-Grippe, also eine der schlimmsten Krankheiten, die es überhaupt gibt. Die Männer-Grippe ist schlimmer als ein Kind zur Welt zu bringen, so der Fastenprediger. Der Wirt, ein eingefleischtger 1860er, war so krank, dass er im Schlaf die rotweiße Hymne "Stern des Südens" anstimmte. Da wusste seine Frau, dass es ganz schlimm um ihn stand.

Mit Wortwitz und seiner Fähigkeit andere Stimmen zu imitieren überzeugte Christian Dobmeier in Weichs. Zwischen den Anekdoten gab es immer wieder Szenenaplaus für die Geschichten und Darstellungen. Die Besucher stimmten sogar mehrmals eine kurze Melodie an: "Für uns Bachler scheint heute die Sonne ...!"

Der Trinkspruch am Ende war eine Antwort auf den amerikanischen Präsidenten: "Lets get Amerika first – aber Bayern kimmt zerscht.
Wir trinken auf unsere bayerische Heimat, auf unsere Kultur, auf des guade bayerische Bier und auf das was wir lieben - Prost"

 

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