Sportinfo


Spiel-Systeme

Das 1-1-2-7-System

Dieses System präsentierte der Engländer C.W. Alcock, einer der maßgeblichen Mitbegründer der engl. Football Association, beim Wanders F.C.. Die Dribbelkünstler formierten sich mit einem Torhüter, einem Verteidiger, 2 Läufern und 7 Stürmern.


Das 1-2-2-6-System

Kreiert um 1870. Es stellte eine der ersten taktischen Revolutionen mit der Einführung eines zweiten Verteidigers dar. Fortan wurde mit einem Torhüter, 2 Verteidigern, 2 Läufern und 6 Angreifern gespielt.


Das 1-2-3-5-System

Die schottische Furche, präsentierte sich ab 1877 mit einem Torhüter, 2 Verteidigern, 3 Läufern und 5 Stürmern. Dies System war ein erster Schritt vom individuellen zum kollektiven Stil mit offensiver Grundtendenz der Abwehr- und Angriffsspieler. Bis in die Mitte der zwanziger Jahre dominierte dieses System auf dem europäischen Festland. Die beiden Engländer W. Townley und J. Hogan führten es ab 1910 in Deutschland ein.


Das WM-System

Das WM-System entstand als Folge der modifizierten Abseitsregel. Zwischen gegnerischen Tor und dem angespielten Spieler mußten sich noch 2 Abwehrspieler (früher 3 Spieler) befinden. Diese scheinbar geringfügige Regeländerung führte zu einer Revulotion des Spiels, besonders des taktischen Verhaltens. Der Spielraum wurde größer, das Spiel insgesamt schneller, interessanter und torreicher.


Das Punta de Lanza System

Die Punta de Lanza war eine von Uruguay 1930 praktizierte Angriffstaktik mit den Stürmern Castro und Cea als doppelte Lanzenspitze. In der üblichen schottischen Pyramide des 1-2-3-5 stellte die variable Orientierung auf 2 Stürmer - zum richtigen Zeitpunkt - eine gefährliche Waffe dar.


Das 1-2-3-2-3-System

Das 1-2-3-2-3-System oder 'Metodo' des Italieners V. Pozzo, 1934 und 1938 mit der Squadra Azzurra Weltmeister in Italien und Frankreich, war eine Adaption des Konzepts von Manchester United zwischen 1907 und 1911 mit betonter Offensive. 2 Verteidiger, weit vor dem eigenen Strafraum in mittlerern Längsstreifen des Spielfeldes postiert, 2 weit zurückhängend spielende Halbstürmer, mit zusätzlichen Abwehraufgaben betraut, sowie 3 Vollstrecker.


Der Schweizer Riegel

Der Schweizer Riegel wurde von dem Österreicher K. Rappan, Trainer bei Servette Genf, Grasshopper Zürich und der schweiz. Nationalmannschaft, eingeführt. Die unterschiedlichsten Riegelformen - keine Abwandlung des WM-System, sondern aus der klassischen schottischen Formation entstanden - bedeuteten infolge des Zurücknehmens eines Stürmers stets eine Schwächung des Angriffs zugunsten einer zahlenmäßigen Verstärkung der Abwehr. Dies Abwehrmethode konsequent durchgeführt, war viele Jahre gefürchtet.

Der brasilianische Halbriegel

Der brasilianische Halbriegel sah während der IV. WM-Endrunde 1950 und in den Jahren danach vor, bei gegnerischem Angriffsdruck einen Halbstürmer als Ausputzer in die eigene Deckung zurückzubeordern. Ein Teil der Abwehr praktizierte die Zonendeckung, der andere die unmittelbare Deckung der Gegenspieler. Charakteristisch war ein freier Zonenverteidiger hinter der Abwehr.


Das 4-2-4-System

Das 4-2-4-System (ohne Einbeziehung des Torhüters) wurde 1958 während der VI. WM-Endrunde in Schweden von Weltmeister Brasilien erstmals perfekt vorgeführt. Auch Ungarn demonstrierte in seinen 'goldenen' fünfziger Jahren das 4-2-4, wobei Trainer G. Sebes jedoch die 'Magyaren' mit Hidegkuti als 'hängendem' Mittelstürmer opereriern ließ, d. h. die Grundformation zum offensiven 4-3-3 hin veränderte. Eine etwas defensivere Variante praktizierte die CSSR unter Trainer R. Vytlacil 1962 bei der WM-Runde in Chile.

Das 4-3-3-System

Beim 4-3-3 oder englischen System wurde erstmals auf orthodoxe Außenstürmer verzichtet. Mit diesem System führte Coach A. Ramsey 1966 England zum ersten Weltmeistertitel.


Catenaccio

Der italienische Catenaccio stellte eine berüchtigte Defensivtaktik in Anlehnung an den Schweizer Riegel dar. In den Catenaccio war als Angriffselement die Konterattacke integriert. Trainer H. Herrera errang mit dem Catenaccio, dem 'gezähmten Fußball', große Erfolge in den Europapokalwettbewerben der 60er Jahre.


Das 1-2-5-2-System

Die 1-2-5-2 ist ein modernes Spielsystem, bei dem Abwehr und Angriff ausgewogen unterstützt werden. Bei der V. EM-Runde 1984 in Frankreich sorgte diese Grundformation für ähnliches Aufsehen wie 1958 Brasiliens 4-2-4 in Schweden. Europameister Frankreich demonstrierte das neue System attraktiv und lehrbuchreif, zeigte Fußball total.


Das 1-4-3-2-System

Bei der WM 1990 in Italien praktizierte der spätere Weltmeister Deutschland ein äußerst flexibles 1-4-3-2-System mit 2 Außenverteidigern und 2 Mann-(Innen-)Deckern in der Viererreihe.